Wasserstrahlschneiden einfach erklärt
- Florian Engelhardt
- 14. Nov. 2024
- 1 Min. Lesezeit
Beim Wasserstrahlschneiden wird ein hochpräziser Strahl – mit oder ohne Zusatz von Abrasiv – eingesetzt, um Materialien durchzutrennen. Das Verfahren punktet insbesondere durch kalte, spannungsfreie Schnitte bei maximaler Präzision.

Wasser wird durch eine Hochdruckpumpe mit einem Druck von 4.000-6.000 bar bis zur Wasserdüse geleitet.
Die Wasserdüse bündelt das Wasser zu einem Strahl von ca. 0,10 - 0,35 mm (Reinwasserschneiden), dadurch erreicht der Wasserstrahl eine 3-fache Schallgeschwindigkeit.
Dieses Verfahren ermöglicht das Schneiden von dünnen und weichen Werkstoffen.
Ideal für weiche Materialien wie Schaumstoffe, Papier oder Kunststoffe.
Kein Zusatzmittel, daher besonders sauber und umweltschonend.

Für das Scheiden von harten und dicken Materialien wird dem Wasser ein Abrasivmittel hinzugefügt.
Dieses wird über eine Vakuumeinheit in die Mischkammer gefördert, wodurch sich das
Hochdruckwasser mit Korund vermischt und durch ein Abrasiv-Fokussierrohr zu einem gebündeltem Strahl vereint.
Physik & technische Details
Kälteschneiden ohne thermische Belastung
Das materialschonende Verfahren nutzt mechanischen Abtrag, ohne Hitzeeinwirkung – ideal für temperaturempfindliche Stoffe
Extrem hohe Geschwindigkeiten
Der Strahl kann Geschwindigkeiten von bis zu 900–1000 m/s erreichen, vergleichbar mit Überschall.
Komponenten im Überblick
Wasseraufbereitung (Filter, Enthärter), Hochdruckpumpe, Schneidkopf mit Düse, Steuerungssystem, Strahlfangbecken oder „Catcher“ zur Energieabsorption
Vorteile auf einen Blick
Höchste Präzision
bei komplexen Formen – auch im 3D-Bereich möglich (z. B. schwenkbarer Schneidkopf)
Sehr breite Materialkompatibilität
von Leder und Schaum bis hin zu Stahl, Glas, Keramik oder Verbundwerkstoffen
Umweltfreundlich und sauber
kein Schmutz, keine thermischen Verzerrungen, reduzierter Materialverschnitt
Kein thermischer Wärmeeintrag
somit keine Gefügeveränderungen im Material






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